Rechenschwäche? Erkennen – Beraten – Helfen

Symptomatik

 

Erste Anhaltspunkte für eine zu vermutende Rechenschwäche (Dyskalkulie) sind schlechte Leistungen im Grundlagenbereich der Mathematik, die meist mit einer mangelnden Motivation des Kindes gegenüber mathematischen Anforderungen einhergehen.

In den meisten Fällen ist das Lösen von Rechenaufgaben nur mittels Zählstrategien möglich. Die Mengenvorstellung und darauf aufbauend der Zahlbegriff ist nicht abgesichert, was zur Folge hat, dass Ergebnisse nicht abgeschätzt werden können.

Manchmal kann die gewünschte Schulleistung zwar über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden, scheitert jedoch an der zunehmenden Komplexität des Schulstoffes, da der Kompensation mittels Zählstrategien und Auswendiglernen Grenzen gesetzt sind.

 

Die nachfolgend aufgeführten Symptome stellen eine Auswahl dar und können von Ihnen als eine erste Grobeinschätzung der Rechenfertigkeiten Ihres Kindes genutzt werden:

 

  • nahezu alle Aufgaben können nur zählend gelöst werden
  • nach dem Lösen der Aufgabe 4+5 muss die Aufgabe 4+6 neu „erzählt“ werden
  • verrechnet sich um -1 (3+4=6) bzw. um +1 (9-6=4)
  • erkennt keine Analogien und muss jede Aufgabe neu ausrechnen (3+4, 30+40, 23+4)
  • muss auch einfache Aufgaben im Zahlenraum bis Hundert schriftlich berechnen
  • vertauscht Einer, Zehner und Hunderter
  • bei Minusaufgaben werden Zahlen vertauscht, um besser rechnen zu können (z.B. 17-9=12)
  • Textaufgaben bereiten dem Kind große Schwierigkeiten
  • produziert Zahlendreher (34 statt 43)
  • kein Abschätzungsvermögen, offensichtlich falsche Rechenergebnisse werden nicht erkannt
  • Umgang mit Geld wird vermieden
  • hat Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhr

 

Beim zusätzlichen Üben und Erledigen von Hausaufgaben zeigen sich folgende Auffälligkeiten:

 

  • das Erledigen der Aufgaben ist nur mit Hilfestellung eines Erwachsenen möglich
  • das Kind weiß häufig nicht, was es aufhat
  • die Hausaufgaben nehmen viel Zeit in Anspruch
  • beim Üben zu Hause gibt es regelmäßig Streit (Tränen)

 
 
Das Kind traut sich immer weniger zu, es entwickelt eine regelrechte Abneigung gegenüber Zahlen und mathematischen Anforderungen. Schließlich kann auch die Lust, zur Schule zu gehen abnehmen und sich zu einer generellen Schulangst ausweiten. Die Persönlichkeit des Kindes leidet darunter, es zeigt Verhaltensauffälligkeiten, nicht selten auch psychosomatische Störungen.